Gemeindegeschichte
Unsere Stadt liegt im Budaörs-Becken zwischen der Gruppe des Budaer-Gebriges und des Szabadság-Bergs, den Csiki-Bergen und der Tétényi-Hochebene.

Die ersten Ackerbau treibenden und Vieh züchtenden Gruppen erschienen in dieser Gegend gegen 3500 v. Chr. Funde aus der Bronzezeit (von 1900  bis 800 v. Chr.) wurden in der Umgebung des Hosszúréti-Grabens freigelegt. Vor den Römern lebte ein Stamm keltischen Ursprungs, Eraviscus in dieser Gegend für ca. 100 Jahre. In der Römerzeit erstreckten sich hier mehrere Villensiedlungen. Gebäudereste wurden im Wald Kamaraerdõ gefunden. Ein Fund bestehend aus 2234 Silbermünzen stammt aus dem 3. Jahrhundert.

Budaörs war bereits kurz nach der ungarischen Landnahme wieder eine bewohnte Siedlung. Von der frühmittelalterlichen Geschichte des Weinbaudorfs im Komitat Pilis weiß man wenig. Der Name entstand aus einem Stammnamen, und zwar dem Namen eines der drei kabarischen Stämme, die sich vor der ungarischen Landnahme an die Magyaren angeschlossen hatten.

Die erste schriftliche Erwähnung, die sich auf Örs bezieht, ist eine Urkunde des Ungarnkönigs Béla IV, die bezeugt, dass der noch jüngere König die Kirche des Heiligen Gellérts in Kelenföld mit der dazugehörigen Kapelle des Heiligen Martins in Örs und der Kapelle des Heiligen Andreas in Sasad dem Zisterziensermünster in Bélakut gab. Die Urkunde entstand im Jahre 1236 und wurde uns in einer Kopie aus dem Jahr 1504 überliefert.

Im 14. Jahrhundert wurde die Gemeinde mehrmals im sog. Zehntenprozess von Sasad erwähnt. Die Gemeinde blieb nach wie vor im königlichen Besitz. Da es in Ofen (Buda) keine Gespanschaft gab, liegen über Örs keine weltlichen Überlieferungen aus dieser Zeit vor.

Der Name des Dorfs Csik stammt aus einem Personennamen. Ähnlich wie Örs war auch Csik eines der Weinbaudörfer im Komitat Pilis in der Umgebung Ofen. Nach der ältesten überlieferten Urkunde war es bereits im Jahre 1296 ein Kirchdorf. Eine Urkunde aus dem Jahr 1395 enthält die Anweisung des Königs Sigismund an das Domkapitel in Esztergom, dass von der königlichen Leibeigenen, die in den Besitzen Örs und Csik wohnen, keine Abgaben gefordert werden sollen, weil sich dadurch diese zwei Dörfer entvölkern.

Die Anfang der Osmanenzeit bewohnte Gemeinde wurde im Jahre 1566 infolge einer tatarischen Zerstörung unbewohnt.

Das innerhalb der Verwaltungsgrenzen des heutigen Budaörs liegende dritte mittelalterliche Dorf war Horhi. Der Name entspringt dem Wort ungarischen Ursprungs „Horh", das tiefen Weg, Abgrund bedeutet. Die im Mittelalter blühende Gemeinde wurde nach 1541 unbewohnt.

Die Gemeinde war in der Osmanenzeit noch bewohnt. Es wurde im Jahre 1596 unbewohnt, als der Kastellan von Esztergom, Miklós Pálffy die Bevölkerung während einer einzigen Nacht in die Gegend zwischen Esztergom und Érsekújvár aussiedelte.

Aus der Zeit der Befreiungskriege gegen die Türken stammt eine Geschichte über den Berg namens Törökugrató (etwa Osmanensprung), der auch im Wappen der Stadt zu sehen ist. Ein türkischer Heerführer soll, um nicht von seinem Verfolger gefangen zu werden, seinem Pferd die Augen zugebunden haben und in die Tiefe gesprungen sein.

Budaörs wurde im Jahre 1720 von der Grafin Péterné Zichy, geb. Zsuzsanna Bercsényi neu eingesiedelt, die die Gemeinde im Jahre 1719 auf ihren eigenen Namen zurückkaufte und die die Gemeinde bis zu ihrem Tod im Jahre 1745 besaß. Im Jahre 1739 wurde die Gemeinde von der Pest getroffen, infolgedessen 259 Einwohner ums Leben kamen. Danach ließ die Grundherrin weitere fünfzig schwäbische Ansiedlerfamilien ins Dorf ziehen.

Für das Wachstum der Entwicklung ist charakteristisch, dass im Jahre 1788 35 Bauerfamilien und 114 Kleinhäuslerfamilien in der Gemeinde lebten, die Anzahl der Einwohner belief sich auf 1143. Im 19. Jahrhundert nahm die Einwohnerzahl kontinuierlich zu. Im Jahre 1821 wurden 3775 Personen und im Jahre 1900 bereits 6104 Personen in Budaörs gezählt.

Im ersten Weltkrieg opferten viele Soldaten aus Budaörs ihr Leben. Ihr Andenken behielt die Stadt in Ehrfrucht.

Erwähnenswert ist der Königsputsch am 22. Oktober 1921, mit dem der sog. „Budaörser Kampf" verbunden ist.

Am 24. Dezember 1944 zog eine Truppe der deutschen Wehrmacht in die Gemeinde ein. Während der Kämpfe brannten mehrere Gebäude in der Gemeinde ab und 14 Zivilisten kamen ums Leben.

Der Name der Gemeinde wurde im Jahre 1946 auf bedauerliche Weise bekannt. Hier wurde mit der Vertreibung begonnen. Zu dieser Zeit wurden 90% der Bevölkerung nach Deutschland geschleppt.

 



Anfang der 1980er Jahre wurde mit den Investitionen begonnen, die im Jahre 1986 ermöglichten, dass Budaörs den Stadtrang erhielt: es wurden asphaltierte und parkartig angelegte öffentliche Flächen sowie Kindergärten errichtet, zu dieser Zeit wurde der überwiegende Teil der Plattenbauanlagen gebaut und auch das Kulturzentrum wurde damals eröffnet.

Die einst deutschsprachige Kleingemeinde wurde mit ihrer günstigen Verkehrslage und der attraktiven Naturgegend ein immer gefragterer Wohnort: die Einwohnerzahl nahm ständig zu. Parallel zur Zunahme der Einwohnerzahl wurden insbesondere in der letzten Zeit auch die erforderlichen Ver- und Entsorgungsleitungen und die Infrastruktur ausgebaut.

Budaörs ist heute zu einer auch nach europäischen Maßstäben urbanisierten, im Raum wirtschaftlich bestimmenden, sich dynamisch entwickelnden Stadt geworden. In einer Erhebung des Zentralen Statistikamts im Jahre 2007, bei der die Gemeinden Ungarns nach 17 Kriterien analysiert wurden, kam die Stadt Budaörs auf den ersten Platz.